| Ältere Menschen

Digitale Bewegungslandkarte weist älteren Menschen den Weg zu Bewegungsangeboten

„Ich bewege mich – mir geht es gut!“ ist der Titel einer Bewegungskampagne für ältere Menschen, welche die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) mit Mitteln des GKV-Bündnisses für Gesundheit durchführt. Sie umfasst heute über 120 Bewegungsgruppen im ganzen Land. Was die Kampagne in der eigenen Region anbietet, lässt sich jetzt ganz einfach über eine digitale Bewegungslandkarte herausfinden.

Die LZG stellte das neue Tool im Sanitätshaus Frohnhäuser in Mainz vor – eine Kostprobe der Bewegungsangebote, die sich dahinter verbergen, war inklusiv.

Das Prinzip der Kampagne: Ehrenamtliche Bewegungsbegleiterinnen vermitteln in Gruppen leichte Bewegungsübungen, die Spaß machen und fit halten. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Ob rüstig oder in der Bewegung eingeschränkt, ob mit Rollator oder mit einer Demenzerkrankung – wer etwas für seine Gesundheit tun will, ist willkommen. Treffpunkt der Bewegungsgruppen sind meist Grünflächen, Parks und Plätze, aber auch öffentliche Räume im Innenbereich.

Neue Bewegungslandkarte erleichtert die Suche

Die Gruppen profitieren häufig von Mundpropaganda: Wer von bereits teilnehmenden Freunden oder Bekannten erfährt, dass beispielsweise jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr auf der Wiese neben dem Gemeindehaus Gymnastik gemacht oder Boule gespielt wird, schaut gerne auch einmal selbst vorbei. Auf solche Zufälle muss sich aber jetzt niemand mehr verlassen, denn die Bewegungslandkarte unter www.lzg-bewegungslandkarte.de weist mit wenigen Klicks den Weg zum nächstgelegenen Angebot. Per Postleitzahlen- und Umkreissuche können sich ältere Menschen oder ihre Angehörigen einen schnellen Überblick über die Gruppen in Wohnortnähe verschaffen und Kontakt mit der ortsansässigen Bewegungsbegleiterin aufnehmen.

Sanitätshäuser als Multiplikatoren

Die LZG konnte mit dem Landesverband Orthopädietechnik Südwest einen idealen Kooperationspartner aus der Alltagswelt älterer Menschen gewinnen. „Unsere Mitglieder weisen im Gespräch mit älteren Kundinnen und Kunden häufig darauf hin, wie sie den Nutzen ihrer Hilfsmittel, etwa Kompressionsstrümpfe, Rollatoren oder Einlagen, durch mehr Bewegung noch erhöhen können“, erklärte Obermeister Daniel Heinrich im Rahmen des Pressetermins im Mainzer Sanitätshaus. „Mit dem Hinweis auf die Bewegungslandkarte können die Mitarbeitenden in unseren 53 Mitgliedsbetrieben in Rheinland-Pfalz unseren Rat zu mehr Bewegung zusätzlich unterstützen“, so Heinrich. André Morio, Geschäftsführer der Orthopädietechniker-Innung Südwest, ergänzte: „Eine gute Gelegenheit für unsere Betriebe ist die Aktion auch, um soziale Verantwortung auszudrücken und zur Gesundheitsförderung in der Region beizutragen. Ältere Menschen zu mehr Bewegung zu ermutigen, gehört schon immer zu den Zielen und Werten unserer Mitglieder.“

Die Bewegungskampagne wird seit 2020 finanziert durch das GKV-Bündnis für Gesundheit, eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. „Die Bewegungskampagne hat sich als wichtiger Baustein für die systematische Weiterentwicklung der kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung für ältere Menschen bewährt. Eine besondere Stärke des Projekts sehe ich darin, dass neben der Förderung von Kraft, Balance und Beweglichkeit vor allem auch das Bedürfnis älterer Menschen nach sozialen Kontakten und gesellschaftlicher Teilhabe erfüllt wird“, sagte Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER und Vertreterin des GKV-Bündnisses für Gesundheit.  „Der Vorteil der neuen Bewegungslandkarte ist: Sie erleichtert den Zugang zu niedrigschwelligen Angeboten, bei denen sich bislang eher immobile Seniorinnen und Senioren unverbindlich ausprobieren und langfristig wieder Zutrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten gewinnen können.“

Bewegungslandkarte unterstützt Vernetzung der Ehrenamtlichen

Rund 600 Personen – in der Mehrzahl Frauen – haben bisher an der Schulung zur Bewegungsbegleitung teilgenommen, etwa die Hälfte davon ist aktuell aktiv. „In diesem Jahr steht für uns die Vernetzung der Bewegungsbegleiterinnen untereinander im Fokus – auch hier leistet die Bewegungslandkarte einen hilfreichen Beitrag. Sie kann genutzt werden, um Kolleginnen in der Nachbarschaft zu finden und sich über Übungen und Methoden, Strategien zur Raumsuche, Öffentlichkeitsarbeit oder andere Themen auszutauschen. Wir freuen uns über die vielen Ehrenamtlichen, die sich in der Kampagne engagieren und möchten sie in ihrer Tätigkeit bestmöglich unterstützen“, ergänzte Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG.

Im Sanitätshaus Frohnhäuser kamen am Ende alle in Schwung: Dorothee Grossart, langjährige Bewegungsbegleiterin in der Mainzer Neustadt, war samt einer kleinen Delegation ihrer Gruppe gekommen, um beispielhafte Übungen aus ihrem Bewegungsangebot zu zeigen. „Es lohnt sich immer, sich aufzuraffen!“ verriet der 86-jährige Manfred Hahnefeld, treuer Teilnehmer der Mainzer Gruppe. Sein Motivationstrick: Bei fetziger Musik und der Aussicht auf das anschließende Plaudern im Café sei der innere Schweinehund ganz schnell gezähmt.

Ansprechpartnerin in der LZG
Annika Kersting, Telefon 06131 2069-67, E-Mail akersting(at)lzg-rlp.de 

V.i.S.d.P. Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer

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